Reisen während der Pandemie: Ja oder Nein?

Diesen Sommer konnte man beobachten, dass es nicht wirklich gern gesehen wird, wenn man zum Urlaub machen ins Ausland fährt. In den Schlagzeilen wurde besonders oft das Wort “Kroatien” verwendet. Dabei ging es den wenigsten darum, dass man doch besonders in der aktuellen Situation den heimischen Tourismus unterstützen sollte.
Nein, es dreht sich alles um das Virus, “das mit dem Auto zurück nach Österreich reist.” Jedoch kann man am Beispiel St. Wolfgang sehen, dass wir im Heimatland genauso auf die Maßnahmen achten müssen. Wie steht es jetzt also um die Diskussion “Reisen während der Pandemie”? Dem wollen wir mit ein paar positiven und negativen Gedanken auf den Grund gehen.
Existenzangst
Nicht alle leben in dem Luxus die wiederkehrenden Lockdown-Phasen mit einer Tasse Tee und ein paar lustigen Netflix-Filmen auszusitzen. Wir sprechen hier konkret von einem “Luxus”, da die Entwicklungen sehr viele Menschen sehr hart treffen. Damit gemeint sind Kündigungen und schwere gesundheitliche Schäden. Die Auswirkungen sind für jemanden, der kaum vom Virus betroffen ist, nicht wirklich vorstellbar.
Wichtige Anmerkung: wir möchten hiermit in keiner Weise andere Probleme, die durch die Pandemie entstanden sind (wie z.B. psychische Auswirkungen) als nicht relevant darstellen. Es geht bloß darum, dass ein großer Teil der österreichischen Bevölkerung höchstwahrscheinlich schnell wieder in das altbekannte Leben zurückkehren kann. Wenn man dazu in der Lage ist, sollte man diejenigen unterstützen, für die es wahrscheinlich ohne Support nicht machbar wäre.
Als Heimatbummlerinnen möchten wir natürlich vor allem den Tourismus hervorheben. Man vergisst schnell wie viele verschiedene Unternehmen und Menschen auf eine*n Tourist*in angewiesen sind. Von Restaurants, Cafés, Hotels, Appartements und andere Unterkünfte bis zu Kultur- und Unterhaltungs-Stätten, Reiseberater und verschiedensten Personentransport-Unternehmen. Als Tourist*in unterstützt du also nicht nur während deinem Urlaub die Erhaltung von unterschiedlichen Berufen, auch davor sind die Einnahmen schon relevant.
Größere Ansteckungsgefahr?
Aus gesundheitstechnischer Sicht ist es natürlich das oberste Ziel sich weder selbst anzustecken noch Überträger zu sein. Um das Virus so schnell wie möglich zu eliminieren, wäre es wahrscheinlich das Beste, wenn wir alle zu Hause bleiben. Diese Idee hat natürlich viele Lücken: Stichwort Systemerhaltung. Wenn es die vorgegebenen Bestimmungen aber zulassen und man sich an die landesspezifischen Maßnahmen hält, sehen wir die Unterstützung diverser Branchen als klaren Vorteil.
Auch das aktuelle Statement unseres Bundeskanzlers hat uns etwas stutzig gemacht. Die Reiserückkehrer und Menschen, die den Sommer in ihren Herkunftsländern verbracht haben, sollen die Ansteckungen ins Land gebracht haben.
“Die Zahlen aus dem Büro des Wiener Gesundheitsstadtrats zeigen: Von den zwischen Mitte Juli und Ende September positiv getesteten Menschen, waren 7,53 Prozent Reise-rückkehrer und Urlauber mit oder ohne Migrationshintergrund. Von diesen 7, 53 Prozent waren 22,4 Prozent davor in der Türkei, 21,5 Prozent in Kroatien und 7,9 Prozent in anderen Bundesländern unterwegs.”
ORF am 4. Dezember 2020
Man könnte also fast meinen, dass wir vor allem diesen Sommer in Ländern mit strengeren Maßnahmen besser aufgehoben gewesen wären.
Tipps für den Urlaub daheim
1) Vermeide Menschenmassen – wer sich derzeit nicht gern in einem vollen Zug oder Flugzeug aufhält, kann sich entweder auf Auto, Rad oder das gute alte Fußwerk verlassen! (Ja, auch Pilgern ist mittlerweile IN)
2) Nein zu Mainstream – nutze die Chance und entdecke Orte, die deine Freunde und Bekannte noch nicht kennen (Hallstatt kennt doch mittlerweile eh jeder)
3) Supporte da, wo es möglich ist – auch wenn Hotels momentan leider geschlossen haben, kannst du abenteuerlich mit deinem Zelt unterwegs sein (Hier geht’s zum Beitrag “Warum zelteln cool ist”) und dafür diejenigen vor Ort unterstützen die ‘offen’ haben, wie zum Beispiel gewisse Attraktionen.
4) Back to the roots – das Schicksal hat ganz fest auf den Pause-Knopf gedrückt, nutze die Zeit und achte wieder darauf, was um dich herum liegt: die Natur! Wandern, Radfahren, Campen… das Abenteuer wartet!
Inspiration
Für Inspiration haben wir euch ein paar Instagram Accounts aufgelistet, die euch zeigen, wie sie denn gerade reisen und generell zu dem Thema Stellung nehmen:



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